Steve Krug widmet sich in seinem zweiten Webusability Buch “Rocket Surgery Made Easy” voll und ganz dem Thema Usability-Tests von Webseiten bzw. Webapplikationen. Von der Einführung in die Grundlagen, über das Halten eines Usability-Tests, bis hin zum Umsetzen des aus den Tests Gelerntem profitiert der geneigte Leser aus der reichhaltigen Erfahrung des Autors auf diesem Gebiet. Durch seine einfache und humorvolle Schreibweise versucht Steve Krug dem Leser (und baldigem Usability-Tests Durchführendem) das nötige Zaumzeug zu liefern, um selbst eigene Projekte auf mangelnde Benutzerfreundlichkeit hin zu überprüfen.

Er liefert in dem Buch anschauliche, praxisbezogene Beispiele, die die Angst vor dem komplexen Thema Usability nehmen sollen: Gleich im zweiten Kapitel, verweist er auf ein etwa 20-minütiges Video auf seiner Website, indem er einen echten Testablauf durchführt, der so oder so ähnlich ohne größeren Aufwand durchführbar ist und direkt wertvolle Erkenntnisse liefert, an welchen Stellen des eigenen Produkts Verbesserungen nötig sind. Die These, die das gesamte Buch durch den Leser begleitet ist, dass die (regelmäßige) Durchführung von Usability-Tests, selbst bei mangelndem Budget im u.U. sehr kleinem Rahmen, eben keine “Raketenchirugie” (daher auch der englische Sprachwitz im Titel) ist und immer Erkenntnisse liefert, die den Machern auf Grund der direkten Nähe zum erstellten Produkt entgehen.

ein einziger Vormittag im Monat

Laut Krug ist ein einziger Vormittag im Monat alles was zeitlich benötigt wird, um wenigstens die gröbsten Schnitzer in der Benutzeroberfläche zu entdecken. Seinem Argument, dass dieser Zeitaufwand bei einem Projekt, das man zum Erfolg führen will, nicht zu viel verlangt sei, ist meiner Meinung nach nichts entgegenzusetzen. Wie auch sein erstes Buch “Don’t Make Me Think” gehört “Rocket Surgery Made Easy” in das gut sortierte Buchregal eines jedes Webschaffenden. Das Buch ist uneingeschränkt lesens- und empfehlenswert.